Schauspieler-Legende Walter RODERER ist tot!
Die Nachricht vom Tod des Volksschauspielers und Freundes WALTER RODERER überraschte mich sehr. Erst vor wenigen Tagen haben wir uns abgesprochen, dass er wieder nach Luzern kommt, um mit mir zusammen an der „Rose d’Or Awards Night“ dabei zu sein. Leider kam ihm das Schicksal zuvor...
WALTER RODERER, ein Star ohne Allüren, charmant, bescheiden, beliebt und immer gut für eine witzige Pointe, starb am 8. Mai – nach einem bewegten und erfolgreichen Leben - im Alter von 91 Jahren.
Tief in seinem Herzen war die Verbundenheit zur Heimat fest verankert. Immer wieder betonte er seine Liebe zur Schweiz und dass er stolz sei, in diesem wunderschönem Land leben zu dürfen. Und er erhob auch seinen Mahnfinger: „Tragt Sorge zur Schweiz!“
Viele Leute überraschte er, als er sich 1992 gegen den EWR-Beitritt der Schweiz wehrte und sich für die Eigenständigkeit und Souveränität der Schweiz einsetzte.
Deshalb war es für mich eine grosse Ehre und ein besonderes Vergnügen, den grossen Volksschauspieler WALTER RODERER für seinen Einsatz zu ehren. Die „Yvette Estermann Stiftung“ verlieh ihm im Juli 2011 für seine Verdienste ihren ersten Ehrenpreis. Die Übergabe des Preises - ein wunderschöner Bergkristall - fand im Rahmen einer rührigen Feier statt, in Kriens auf Schloss Schauensee. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, welche dabei sein durften!
Mehrmals war WALTER RODERER bei uns zu Hause, - auch zum gemeinsamen Essen. Wir besuchten den Zirkus „NOCK“ in Luzern und sein letzter öffentlicher Auftritt war mit ihm zusammen bei der Verleihung des Schweizerischen Filmpreises „Quarz 2012“ im Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Niemand hat geahnt, dass es das letzte Mal war, dass ich ihn nach Luzern einladen durfte. Mein Mann hat zu Gunsten vom RODERER auf eine Teilnahme an der Verleihung im KKL verzichtet und ermöglichte damit vielen Menschen, dass sie ihren „RODI“ in Luzern nochmals erleben konnten. RODI freute sich riesig und nach dem Festakt begleitete ich ihn noch zur Kasse im Bahnhof-Parking und er fuhr mit seinem Wagen zurück nach Ilnau.
Unvergessen ist sein „Nötzli“ oder der „Mustergatte“, den WALTER RODERER genau 1288 Mal auf der Bühne spielte. In Erinnerung bleiben mir aber auch seine humorvollen und philosophisch-geistreichen Gespräche über Gott und die Welt. „Ich glaube an ein Leben nach dem Tod und bin sehr neugierig, was da kommt“, sagte er mir noch bei seinem letzten Besuch. Nun ist RODI bereits „drüben“ angekommen und hat jetzt Gewissheit...
WALTER RODERER plante noch viele Projekte und träumte von neuen Rollen. Sein Wirken, sein Leben und sein Wesen wird uns noch lange inspirieren und in Erinnerung bleiben.
DANKE FÜR ALLES, LIEBER RODI!