Marsch für’s Läbe!

Geschrieben von Yvette Estermann am 24.9.2010 @ 05:48:13 mit 457 Worten

Rund 800 Personen nahmen am 18. September in Zürich am „Marsch für's Läbe" teil, durchgeführt von mehreren christlichen Organisationen. Mit dabei waren auch ausländische Delegationen, u.a. aus Holland, Deutschland- und sogar aus Indien. Es ging bei diesem Marsch um das Recht auf Leben und gegen die gängige Abtreibungspraxis in der Schweiz.

Die Teilnehmer versammelten sich für den überkonfessionellen Anlass auf dem Helvetiaplatz. Auf dem Programm stand das Verlesen der CHARTA, Zeugnisberichte, ein gemeinsames Gebet und anschliessend meine Eröffnungsrede. Dann folgte der „Bekenntnismarsch" durch die Strassen Zürichs und der Schluss-Gottesdienst fand wieder auf dem Helvetiaplatz statt.

Der Wortlaut meiner Rede am ‚Marsch für's Läbe':

„Warum bin ich heute bei diesem Marsch dabei? Als Christin bin ich der Meinung, dass wir eine klare Anweisung in unserem 5. Gebot haben: Du sollst nicht töten. Diese Aussage benötigt keinen Kommentar!

Als Ärztin war ich dabei, als meine Kollegen Abtreibungen durchführten. Es war ein erschreckender Anblick und ich möchte diesen niemandem zumuten!

Dazu kommt die Realität, dass die Ärzte keine echte Wahl haben, ob sie Abtreibungen durchführen wollen oder nicht. Oft steht ein Arzt nämlich vor der Wahl, eine Stelle zu erhalten und Abtreibungen durchzuführen oder auf eine Anstellung zu verzichten! So wird auch eine junge Ärztin oder Arzt praktisch gezwungen, sich dem Arbeitgeber zu fügen. Viele Ärzte haben noch wie ich den Eid des Hippokrates abgelegt. Da steht ganz klar: „...werde ich keiner Frau ein frucht- abtreibendes Mittel geben..." Sie können sich vielleicht ansatzweise den psychischen Druck vieler Ärzte vorstellen, welche an solchen Abtreibungen beteiligt sind und moralisch und ethisch diese nicht gutheissen können.

Als Frau will ich allen Frauen den Leidensweg einer Abtreibung ersparen. In meiner Umgebung gibt es viele Frauen, welche mit grossen Problemen nach einer Abtreibung kämpfen mussten. Oft wurden sie vorher nur dürftig darüber informiert. Die Rede war höchsten von kleinen psychischen Verstimmungen, welche mit Medikamenten gut zu bekämpfen sind. Nein, meine Damen und Herren, es gibt keine Medikamente gegen das Bewusstsein, sein eigenes Kind getötet zu haben, bzw. eingewilligt zu haben! Viele Frauen verfallen der Alkoholsucht, der Drogensucht oder werden Medikamentensüchtig. Bis zu ihrem Lebensende zählen sie die Geburtstage ihres abgetriebenen Kindes,- obwohl es nie zur Welt gekommen ist...!

Als Politikerin engagierte ich mich bereits im Kantonsparlament für das Verbot von Abtreibungen im Kantonspital Luzern. Ausser der SVP-Fraktion unterstützte aber kein anderes Mitglied des Parlaments dieses Anliegen. Es gibt auf eidg. Ebene hie und da einen Versuch, die Abtreibung zu thematisieren. Das Thema ist aber in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu. Darüber zu sprechen und eine Debatte anzustossen ist nicht populär und einer politischen Karriere nicht förderlich! Unser Weg ist deshalb nicht einfach, aber wir haben bereits einen erfolgreichen Anfang gemacht. Und die Zukunft wird uns Recht geben!"

Einige Fotos von der Veranstaltung:





(Fotos www.katholik.ch und Kurt Fischer)

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